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Automobilclub testet Bus und Bahn
Aktuelle Informationen für Presse und Rundfunk 19.02.2010 (11/2010)
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Andreas Nagel, Freischützstraße 110, 81927 München, (0172) 8342157, nagel@fahrgaeste.de
Irgendwie ist es schon eigenartig, wenn ein Automobilclub Busse und Bahnen testet. Man darf sicher auch nichts schlecht darüber denken, daß der Automobilclub einen Verbund lobt, der seinen Mitgliedern zu verbilligten Fahrkarten verhilft. Aber natürlich freut sich auch ein Fahrgastverband, wenn ein 'Sehr gut' dem öffentlichen Verkehrssystem ausgesprochen wird in dessen Bereich er seit über 20 Jahren wirkt. Auch die Verantwortlichen in den Verkehrsunternehmen und beim Verkehrsverbund dürfen sich kurz über dieses Lob freuen. Aber schon am Tag danach muß man sich wieder damit befassen, wie das Ganze weiter verbessert werden kann. Gebrochene Gleise, die monatelange Umleitungen erzwingen, Fahrzeuge, die auf der Strecke immer öfter liegen bleiben, verlotterte Stationen und eine mangelhafte Fahrgastinformation im Störungsfall verdienen noch keine gute Note. Die Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit der Verkehrsmittel spielt für die Fahrgäste eine entscheidende Rolle. Leider wurden sie im Vergleichstest nicht berücksichtigt. Auch bei den Preisen kann man nicht Äpfel mit Birnen vergleichen, sondern muß auf die Rahmenbedingungen achten. So müssen die Fahrgäste in Deutschland beispielsweise den höchsten Mehrwertsteuersatz in Europa bezahlen. Das sind im Fernverkehr stolze 19 Prozent und im Nahverkehr immer noch 7 Prozent.
Die Aktion Münchner Fahrgäste freut sich, daß die Reisegeschwindigkeit auch in den Augen der Autofahrer einen hohen Stellenwert einnimmt. Wir werden gerne darauf zurückkommen, wenn es wieder um die Beschleunigung von Bussen geht.
Das Vertriebssystem muß insbesondere bei der Münchner Verkehrsgesellschaft verbessert werden. Wichtige Fahrkarten, wie zum Beispiel die Streifenkarte, sind in Bussen und Trambahnen gar nicht erhältlich und die privaten Verkaufsstellen wurden in den letzten Jahren immer mehr abgebaut. Eine Tariferhöhung um durchschnittlich 4,5 Prozent bei einer Preissteigerung von 0,6 Prozent ist einfach auch heftig.
Schön, daß sich die Autofahrerlobby mit dem Linienverkehr beschäftigt, wir werden uns auch künftig nicht um die Bremsen von Automobilen kümmern, obwohl hier mancher Autohersteller von der Eisenbahn lernen könnte.
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